Kriminalitätsschwerpunkt?

99 Polizeieinsätze im Jahr 2023 wegen Lärm im Park

Gastbeitrag von Günter Piening

Es ist zu erwarten, dass die öffentliche Debatte um die Zustände im Park wieder an Schärfe gewinnen wird, wenn es wärmer wird. In den letzten Jahren waren – nicht nur, aber auch im gleisdreieck-blog – Worte wie: “schlimmer als der Görlitzer Park”, “Ballermann 2.0.” usw.  zu lesen. Einige Anlieger*innen sahen sich sogar genötigt, eine Umzäunung oder eine Mobile Polizeiwache wie auf dem Alex zu fordern, da hier ein Kriminalitätsschwerpunkt mit Gewalt und Drogenhandel existiert.
Eine kleine CDU-Anfrage im Abgeordnetenhaus zu den “Einsatzanlässen” der Polizei bringt nun ein wenig Licht ins Dunkel der Skandalisierung. 2023 gab es 2 Bedrohungen, 3 Körperverletzungen, 7mal Raub und 11 BTM-Einsätze. Aber 99 mal rückte die Polizei aus, weil Beschwerden wg. Lärm eingingen. Viel Lärm um nichts also. Hoffen wir, dass 2024 die Diskussion sachlicher wird und unser Park nicht kaputtgeredet und -geschrieben wird.

Die Anfrage hier: https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-17814.pdf

2 Kommentare zu “99 Polizeieinsätze im Jahr 2023 wegen Lärm im Park

  1. Lieber Günter,
    solltest Du mit einem durch nichts zu störenden Schlaf ausgestattet sein, gehörst Du zu einer wirklich privilegierten Menschengruppe.
    Tatsächlich ist Lärm eine der wichtigsten Gründe für weit verbreitete Schlafstörungen und ihre Folgen auf das Leben sehr vieler Menschen: Konzentrationsstörungen, reduziertes Leistungsvermögen, u.a.m. Viele werden das kennen.
    Darüber hinaus sind die Lärmfolgen auf Bluthochdruck, Herz-Kreiskauf-Erkrankungen und
    Diabeteserkrankungen hinlänglich bewiesen.
    Für uns in der AG sollte das bedeuten, dass wir sehr wohl auf eine weitestgehende
    Lärmvermeidung hinarbeiten.

  2. Lieber Günter,
    „viel Lärm um nichts also“ ist falsch. „Viel Lärm“ ist ein Problem, das wir ernst nehmen sollten. Natürlich ist das nächtliche Partymachen keine kriminelle Handlung, aber es passiert auf Kosten von Anwohnern und von anderen Parkbesuchern. Je mehr Menschen den Park nutzen – an manchen Tagen sind es mehr als 10.000 – um so wichtiger ist ein rücksichtsvolles Umgehen miteinander. Tagsüber funktioniert das wunderbar. Wir sollten daran arbeiten, dass es auch nachts funktioniert.

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