1998 war es schwer umstritten, dann wurde es gebaut und stand überwiegend leer, Ausnutzung 10% ! Nun soll der westliche, sich dem Park zuwendende Teil abgerissen und durch Wohnungen ersetzt werden . Die Berliner Morgenpost [http://www.morgenpost.de/bezirke/friedrichshain-kreuzberg/article135411710/Parkhaus-am-Gleisdreieck-soll-fuer-Wohnungen-abgerissen-werden.html] berichtet heute über die Planungen für den den Umbau der Hochgarage. Diese Planungen scheinen schon weit gediehen, sind aber bisher öffentlich kaum bekannt.Â
Blick zurück
1998 hatten die damalige Interessengemeinschaft Gleisdreieck zusammen mit der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz gegen den Bau der Hochgarage geklagt und vor dem Oberverwaltungsgericht verloren gegen eine große Koalition aus Bezirksamt Kreuzberg, Senat, Debis, Renzo Piano und einen voreingenommen Verwaltungsrichter, der die Fläche nur aus der Vogelperspektive von der Dachterrasse von Debis angesehen hatte.
Die damalige Entscheidung war eine negative Weichenstellung für die spätere Entwicklung des Gleisdreieckparks. Denn das Gericht erklärte den nördlichen Teil des ehemaligen Potsdamer Güterbahnhofs zum „Unbeplanten Innenbereich“ nach §34 Baugesetzbuch, was dann bei den Verhandlungen um den städtbaulichen Vertrag zwischen Vivico und Land Berlin eine Rolle spielte. Leider waren unsere finanziellen Mittel damals nicht ausreichend, um diese nicht sachgerechte Einschätzung des Gerichts in einer nächsten Instanz zu korrigieren.
Letztlich basieren auch die Baufelder am westlichen Rand des Parks, die sogenannte Flottwellpromenade auch auf dieser Fehlentscheidung. Eigentlich sollten hier die ökologischen Ausgleichsflächen für Potsdamer und Leipziger Platz realisiert werden. Mit einer schwungvollen Brücke sollte es vom Gleisdreieckpark kreuzungsfrei über den Landwehrkanal und die Uferstraßen hinübergehen zum Tilla-Durieux-Park am Potsdamer Platz. Doch Debis hatte damals kein Interesse am zukünftigen Gleisdreieckpark, sondern die Pläne für eine neue Autobahn in der Schublade. Und die Vivico, die damals noch Eisenbahnimmobilienmanagement GmbH hieß, dachte nur an Verwertung. Bis heute sind die Baufelder der Flottwellpromenade im Flächennutzungsplan als Grün definiert – ein letztes Zeichen, dass hier ursprünglich ganz andere Planungsziele angesagt waren.
Interessengemeinschaft Gleisdreieck 1998 zum verlorenen Verfahren gegen das Parkhaus Debis
http://www.berlin-gleisdreieck.de/Seiten/Dokumente/Dokumente_Frameset05.htm?baustop_PD.htm~dokinhalt