Ein Stück Potsdamer Platz im Gleisdreieck?

Die Hochhäuser der Urbanen Mitte aus Fußgängerperspektive

Uli Klose hat mit diesen Bildern versucht, das ungefähre Volumen der Baumassen anschaulich in unterschiedlichen Perspektiven und Ansichten normaler Parkbesucher zu montieren. da die offiziellen Bilder zur Urbanen Mitten genau diese Blickwinkel, scheinbar mit gewisser Absicht, in allen Veröffentlichungen bisher weitestgehend vermieden haben. Dort werden die hohen Gebäude aus der Nähe meist nur verniedlichend aus der Vogelperspektive dargestellt.

Der Mitteplatz im Westpark mit Spielplatz, Sonnenterrassen und Strand am Tunnelmund und zahlreichen sich kreuzenden Wegen, ist heute einer belebtesten, sicher der urbanste Ort im Gleisdreieck-Park. Genau hier, an seiner engsten Stelle ist der Westpark des Gleisdreiecks jedoch nur 60 m breit. Und genau hier sollen die beiden mit 90 m höchsten der sieben Hochhäuser platziert werden. Das historische Gleisdreieck, das gemauerte Viadukt über das U1 und U2 fahren, das die östliche Seite des Parks bildet, würde verschwinden hinter den Hochhäusern mit den ausladenden Sockelbauten. Damit würde der Park, der aus den Güterbahnhöfen der Anhalter, der Dresdener und Potsdamer Bahn entstanden , von dem namensgebenden Bauwerk „Gleisdreieck“ abgetrennt. Doch aus auch aus weitere Entfernung würden die Türme den Park verändern und optisch bestimmen.

 

Ausschnitt aus dem Gespräch im Deutschandfunk 2014 über Hochhäuser zwischen Dieter Kassel und Meinhard von Gerkan:

Kassel: Aber wie geht es Ihnen, Herr von Gerkan, wenn Sie zum Beispiel in New York oder in Chicago oder auch in China, wo Sie sich ja in letzter Zeit sehr häufig aufgehalten haben – wenn Sie da am Boden sind und durch Straßen gehen, wo es viele Hochhäuser gibt, da haben wir ja wieder diese Gebirgsanalogie, man nennt das ja nicht umsonst auch Hochhausschluchten. Was empfinden sie denn dabei?

von Gerkan: Ich empfinde das, was die meisten Menschen empfinden, dass man sich beengt und bedrängt vorkommt, dass Hochhäuser zwangsläufig, wenn man nicht die letzte Erkenntnis von Luftströmungen studiert und die beachtet, es sich immer mit hohen Windgeschwindigkeiten verbindet, dass man also im Zug steht irgendwo.

Hier der Link zum vollständigen Interview:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/meinhard-von-gerkan-in-die-hoehe-zu-bauen-ist-nicht-100.html

 

3 Kommentare zu “Die Hochhäuser der Urbanen Mitte aus Fußgängerperspektive

  1. Gute Visualisierung der Bauvorhaben. Wenn sich jetzt noch bei dem Foto “Jogger am Morgen im Gleisdreieck-Park” der Schattenwurf hineinmontieren lässt, wird das Debakel noch eindrucksvoller.

  2. Wow, das ist ja der Knaller- eine 70 Meter hohe Brandschutzwand in Nord-Süd-Orientierung mitten durch die Stadtlandschaft. Das hat schon auf den flüchtigsten Blick garantiert keine Auswirkungen auf Besonnung/Verschattung und Wind, d.h. die Aufenthaltsqualität im Park, oder die Vögel… Besten Dank an die Gutachter mit den Copro-Tomaten auf den Augen für ihre wertvolle Einschätzung.
    Aber einen herzlichen Glückwunsch überhaupt auch an das Architektenteam- welche Alma Mater und Kammer dürfen sich schämen bis ans Ende aller Zeit? Das ist die goldene Ananas unter den Berliner Bausünden. Es ist ja nicht bloß die Höhe, sondern auch noch dieser idiotische Sockelriegel.
    Ein weiteres tolles Highlight ihrer Regentschaft, Herr Baustadtrat Schmidt.

  3. Vielen Dank! Diese Visualisierung ist dringend erforderlich! Bitte hängt Kopien im Park auf und sprecht Nutzer*innen und Politik an!

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