Positionen der SPD beim Gespräch am Bauzaun zu Urbanen Mitte Gleisdreieck am 18.09.2022

Etwas verspätet kommt nun die Zusammenfassung der SPD-Positionen zur Urbanen Mitte Gleisdreieck bei unserem Gespräch am Bauzaun am 18. September 2022. Der Text ist abgestimmt mit Hannah Sophie Lupper, der Fraktionsvorsitzenden der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung und geht an einer Stelle etwas über die Veranstaltung hinaus. Das wird deutlich, in dem Satz, in dem sich die SPD auf die Position der Linken zum „studentischen Wohnen“ bezieht, die natürlich erst in den Tagen nach der Veranstaltung geäußert werden konnte.

Zum Städtebau

  • Lieber hoch bauen, weil dies Platz spare und Versiegelung vermeide, aber Verständnis dafür, dass der Bau von Hochhäusern stärker diskutiert werden müsse.
  • die Lagegunst des Gleisdreieck mit zwei U-Bahnlinien und einer S-Bahnlinie die noch kommt, müsse genutzt werden durch dichte Bebauung
  • für den Park sehen sie keine negative Auswirkung durch Baumasse und Höhen

Ökologie – Auswirkungen auf die Umwelt

  • Vertrauen auf die Gutachten zum Bebauungsplan, aber Verständnis dafür, dass die Bedenken der Personen, die Einsprüche vorgebracht haben, wirklich berücksichtigt werden sollen, damit keine Schein-Beteiligung erfolgt.
  • besonderer Hinweis auf ein Gutachten zum Mikroklima, es sei gut, dass dies gemacht wurde

Art der Nutzung

  • Teilen die Einschätzung, dass die Planung so vieler neuer Büroflächen „aus der Zeit gefallen ist“.
  • positive Erwähnung von Räumen für Ateliers, einer Turnhalle und Sportflächen
  • Umändern der Nutzung von Büro auf Studentisches Wohnen, bezahlbares Wohnen sei wünschenswert.
  • Bezahlbares Wohnen ist für die SPD Grundvoraussetzung. Studentisches Wohnen für 800 Euro, wie von seiten der Linken zu lesen war, ist aus Sicht der SPD Unsinn. Ãœber die Preisgestaltung müsse der Bezirk wie üblich mit dem Investor verhandeln.
  • auf die Rückfrage, dass dann neu entworfen werden müssen, weil die Gebäude aufgrund der Gebäudetiefe nicht für Wohnen geeignet wären, wurde geantwortet, wenn ein Hotel vorgesehen sei, könne man dies leicht auch für Studentenwohnungen umnutzen.
  • Hotels gibt es schon genug in dieser Gegend.

Politischer Umgang

  • Wie die im Koalitionsvertrag vorgesehene Prüfung des Vorhabens erfolgt ist, bzw. erfolgen soll, blieb unklar.
  • Erstaunen darüber, dass die Grünen das Projekt ablehnen, wo doch der zuständige Baustadtrat von den Grünen das Projekt vorantreibt.
  • Die SPD weist darauf hin, dass in der BVV der B-Plan überhaupt nicht allein beschlossen werden könne. Sollten Grüne und Linke den B-Plan also tatsächlich ablehnen, würde das ausreichen, dass eine Mehrheit in der BVV gegen ihn stimmt.
  • Die Verantwortung liege beim Bezirk, der müsse nun endlich klare Positionen beziehen, damit man dazu Stellung nehmen könne.
  • Grundsätzlich sei es notwendig, die vor 17 Jahren im städtebaulichen Vertrag vorgesehene Bebauung einer Nachjustierung zu unterziehen. Die Planung könne aber nicht grundsätzlich geändert werden, sondern nur im Rahmen dessen, was finanziell, bei den zu erwartenden Entschädigungskosten zu realisieren sei. Das läge in der Verantwortung des Finanzsenators
  • Der Bezirk könne Schadensersatz für versagtes Baurecht nicht leisten, deswegen könne man dem Plan die Zustimmung nicht verweigern, es sei denn der Finanzsenator erklärt, dass die Entschädigungssumme zur Verfügung steht.
  • Dritte Auslegung der Bebauungsplanunterlagen: Zusage von Hanna Lupper, dass sie sich im Bezirk dafür einsetzen wird, dass die Stellungnahmen zum B-Plan unabhängig geprüft werden sollen und die Gutachten nicht v.a. von Gutachtern der Investoren erstellt werden.

3 Kommentare zu “Positionen der SPD beim Gespräch am Bauzaun zu Urbanen Mitte Gleisdreieck am 18.09.2022

  1. Eine Nutzung der Hochhäuser für studentisches Wohnen statt Büros begrüße ich.

    In der Presse war im September zu lesen:

    “ …. Warmmiete für ein neu vermietetes WG-Zimmer in Berlin 550 Euro (2022), 335 Euro (2013). … “

    Da ist wohl leider noch Luft nach oben, denn in München werden 2022 700 Euro verlangt.

    Das sollte genug sein, um das Profitinteresse des Investors zu befriedigen und ihn zu bewegen die Büronutzung aufzugeben.

    1. Sehr geehrter Herr Wettig, nicht nur Kinder von Fußballprofis und anderen Wohlhabenden sollten studieren können. Beim Bafög gibt es 360.- € fürs Wohnen. Luft nach oben?

  2. Mein Fazit der Gespräche:
    Wenn die Bezirke in solch elementaren Angelegenheiten keine wirkliche Mitentscheidungsmöglichkeit haben, sollten sie sich tatsächlich auch auflösen. Wozu brauchen wir den ganzen Wahlzirkus für politische Strukturen die keinen wirklichen Einfluss auf wesentliche Entscheidungen im Bezirk ausüben können. Für die Absenkung von Bordsteinen und das Aufstellen von Fahrradbügeln reicht auch ein Auftrag an eine gewerbliche Agentur. Mir wäre es ehrlich gesagt peinlich als Politikerin oder Politiker in so einem “Bettvorlegergremium” zu sitzen und ständig Erklärungen über die eigene Unzuständigkeit abzugeben.

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