Mehr Platz für Fahrradfahrer wagen

SPD greift Vorschlag zum Umbau der Yorckstraße unter den Yorckbrücken auf

Auf der Bezirksverordnetenversammlung am 11. 12. 2019  des Bezirks Tempelhof-Schöneberg steht ein Antrag der SPD zur Umgestaltung der Yorckstraße unter den Yorckbrücken auf der Tagesordnung. Damit greift die SPD den Vorschlag auf, den ich vor einigen Wochen hier auf dem Blog veröffentlicht habe.

Bestand, wenn gerade nicht gebaut wird
Bestand, wenn gerade nicht gebaut wird
Vorschlag zur Umgestaltung der Yorckstraße
Vorschlag zur Umgestaltung der Yorckstraße unter den Yorckbrücken. Die Fahrradwege werden auf die Fahrbahnen verlegt, die Fahrbahnen für die Autos von vier auf drei reduziert. Die dritte Auto-Spur wird wechselnd für den Autoverkehr Richtung Osten oder Westen genutzt, erleichtert das Abbiegen und dient als Haltestreifen für die BVG-Busse. Zwischen den Autospuren und den Fahrradwege wird eine Barriere, ein Schutzgeländer installiert, das zum Schutz der Fahrradfahrer und gleichzeitig als Anprallschutz vor den Stützen der Yorckbrücken dient. So wird verhindert, dass ein LKW gegen die Stützen prallen und eine Brücke zum Einsturz bringen kann. Der Vorschlag ermöglicht eine kostengünstigere und denkmalgerechte Sanierung der Yorckbrücken und dient gleichzeitig dem fahrrad- und fußgängergerechten Umbau der Yorckstraße.

Der SPD-Antrag im Wortlaut:

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Die BVV empfiehlt dem Bezirksamt, sich bei den zuständigen Stellen des Landes für eine Prüfung einzusetzen, ob in der Yorckstraße im Bereich der Eisenbahnbrücken in beiden Fahrtrichtungen Fahrradspuren gemäß Mobilitätsgesetz im Fahrbahnbereich angelegt werden können. Es soll für den sonstigen Fahrzeugverkehr pro Richtung dann jeweils eine Fahrspur zur Verfügung stehen, ergänzt durch zusätzliche wechselseitig angeordnete Haltestellenbereiche sowie Abbiege- und Aufstellspuren vor den Knotenpunkten.

Dabei soll auch geprüft werden, ob eine bauliche Trennung der Fahrradspur vom sonstigen Verkehr realisiert werden kann, die zugleich den Anprallschutz für die Pendelstützen der noch nicht sanierten Brücken sicherstellen könnte.

Begründung:

Das Fahrradaufkommen ist im betreffenden Bereich erheblich, ohne dass dem ein adäquates Verkehrsraum-Angebot gegenübersteht. Der sonstige Fahrzeugverkehr mit rund 31.000 Fahrzeugen /Tag könnte hingegen mit der beschriebenen Variante abgewickelt werden

Baustellenampel für die Umsteiger zwischen U7 und S1 in Arbeit

Noch ein kleiner Erfolg: Am U-Bahnhof Yorckstraße soll nun doch eine Baustellenampel eingerichtet werden, damit die Umsteiger zwischen U7 und S1 sicher über die Straße kommen. Die Masten aus Holz sind schon installiert. Hoffen wir das nicht noch etwas passiert, bevor die Ampel in Betrieb geht.

Am 24.10.2019 hatte ich auf diesen Seiten über die Situation berichtet. Auch dieses Thema hatte die SPD aufgegriffen und die BVV eingebracht.

U-Bahn-Baustelle verursacht gefährliche Situationen auf der Yorckstraße

Veröffentlicht in YorckstrasseTagged

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8 Kommentare zu “SPD greift Vorschlag zum Umbau der Yorckstraße unter den Yorckbrücken auf

    1. Das ist ja interessant. Gibt es einen Link zum Nachverfolgen der Positionen? Würde mich interessieren, was die Grünen-Fraktion dazu bewogen hat…

  1. Laut aktueller Rechtssprechung müssen zwischen Radler und Radler mindestens 80cm Platz sein, wenn diese sich überholen. Das bedeutet, dass ein Radweg mit Überholmöglichkeit eher drei Meter breit sein muss, zzgl. der seitlichen Sicherheitsabstände. Das ist nur realisierbar, wenn einer der drei Autostreifen entfernt wird. Bei zwei Metern Breite bedeutet dies ein Überholverbot für Radfahrer und das ist nicht MobG-konform.

    1. Bei meinem ersten Vorschlag zum Umbau der Yorckstraße im Mai hatte ich nur zwei Spuren für die Autos vorgesehen. Die Fahrradspuren waren dafür 3,05 m breit. Siehe
      https://gleisdreieck-blog.de/2019/05/21/wiedereinbau-der-yorckbruecke-nr-17-nach-1212-tagen-zeit-fuer-einen-vorschlag-zur-sanierung-der-yorckbruecken-12-13-16-18-19-20-und-24-bis-30/

      Dann habe ich nachgedacht über die Bushaltestellen, die Einfahrten und Abbiegevorgänge in die Seitenstraße. Ohne zusätzliche Spur wären diese nicht zu bewältigen, jeder haltende Bus, jeder Abbiegevorgang, bei dem ein Autofahrer warten muss, weil gerade ein Fußgänger, ein Radler die Einfahrt oder eine der Seitenstraße quert, würde zu einem Rückstau führen. Dies wollte ich vermeiden. Denn es geht mir darum, ein praktikable Lösung zu finden für alle, auch für die Autofahrer.

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