Heute wurde bekannt, dass drei Häuser in der Großgörschen- und Katzlerstraße nun doch meistbietend von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verkauft wurden. Die BImA macht hier Millionen Euro Gewinne – zum Wohle der Bundesrepublik Deutschland – und sorgt so dafür, dass die Mieten drastisch steigen werden und die Gentrification im Umkreis des Gleisdreieck-Parks weiter angeheizt wird. Gleichzeitig werden vom Bezirk nur ein paar Meter weiter Fördergelder des Bundes in Millionenhöhe für zweifhafte Projekte rausgeschmissen. Bei den Planungen für den Grünzug im Wannseebahngraben sollen Bundesmittel (aus dem Programm Stadtumbau West) für eine überzogene, naturzerstörende Lösung verballert werden. Die kostensparenden, naturschonenden Vorschläge der Anwohner wurden vom Bezirk Tempelhof-Schöneberg bisher komplett ignoriert. Die Gleichzeitigkeit der beiden Vorgänge ist natürlich reiner Zufall . . .
Hier die Erklärung der Mieter aus der Großgörschen und Katzlerstraße:
Bundes-Mieter Großgörschen/Katzlerstraße empört über Verkauf an Privat
Obwohl das Land Berlin seit Monaten mit der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) über einen Paketverkauf aller Bundeswohnungen an das Land Berlin verhandelt, geht die BImA fremd. Sie schließt heute für die Häuser Großgörschen-/Ecke Katzlerstraße einen notariellen Kaufvertrag mit einem Privatkäufer. Dies gab Senator Geisel heute auf seiner Jahrespresse-Konferenz bekannt.
Die Mieter sind empört, denn sie haben alles getan, um genau dies zu verhindern. Sie haben sich seit Dezember 2013 organisiert und die Öffentlichkeit auf die drohende Fortschreitung der Verdrängung durch einen Ausverkauf von staatlichen Immobilien aufmerksam gemacht. Sie haben auch selbst als Genossenschaft ein Kaufangebot über 4,8 Millionen abgegeben.
Wir Mieter sind Demokraten und sind enttäuscht
- weil die staatliche Institution BImA einfach an uns Mietern vorbei handelt. Mit Transparenz und Demokratie hat das nichts zu tun.
- weil unsere gelebte Idee von Generationen übergreifendem Wohnen nicht respektiert wird.
- weil der Senat Berlin weder uns noch den Bezirk Tempelhof-Schöneberg über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert hat.
- weil die Gewobag als kommunale Kaufinteressentin weder von der Bima, noch vom Senat ausreichend Unterstützung erfahren hat.
- weil die Kaufinteressenten mit uns Mietern nicht gesprochen haben.
- weil Geld mal wieder die Welt regiert. Das ist zutiefst undemokratisch.
- weil wir befürchten, dass eine bestehende gute Hausgemeinschaft aus Geldinteressen zerstört wird.
Wir kämpfen weiter. Besuchen Sie unsere Webseite: www.iggroka.de