von Janne Bender
Am vergangenen Samstag brannte es im Wäldchen des Ostparks. Im folgenden ein Bericht und Bilder von Janne Bender, die Augenzeugin des Brands wurde. Normalerweise schreibt die Verfasserin nach ihren Besuchen im Park 10-Wort-Gedichte – inzwischen schon um die 150 an der Zahl. Im Falle des Feuers am 20.4. schien ihr ein Kurztext jedoch nicht auszureichen:
Leider gab es am 20.04.19 (Ostersamstag) vor 19:30 Uhr einen Brand im „Wäldchen“ (Ostpark). Ich wurde darauf aufmerksam, da die Yorckstraße auf Höhe des Parks gesperrt worden war, so dass der aus der Stadt kommende Bus nicht weiterfuhr, sondern uns Fahrgäste entließ. Es brannte ein zur Yorckstraße hin gelegener Teil des Wäldchens bis zum nächsten asphaltierten Querweg (der an seinem Ende auf die Nord-Südtrasse trifft, etwa auf der Höhe von Hellweg gegenüber). Laut Aussage eines Polizisten, der an der Absperrung Wache schob, hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, allerdings hätten sich immer wieder einzelne Brandnester entflammt.
An den folgenden Tagen konnte ich feststellen, dass das ganze „Quadrat“ betroffen war; an allen Seiten, mit einzelnen Aussparungen im Inneren. Viele, aber nicht alle Sträucher und Bäume – dort wachsen vor allem Birken – sind nun im unteren Bereich angesengt.
Wahrscheinlich hat der von benachbarten Bäumen hineingewehte „Pappelschnee“, der fast überall zentimeterhoch im Wäldchen liegt bzw. lag, die Ausbreitung des Feuers als Bodenbrand begünstigt. Nur bei Trockenheit kommt es zu solchen Ansammlungen, die „Baumwolle“, verrottet nicht, und der Pappelsamen darin kann sich noch nicht einmal verwurzeln. Offenbar kann er sich in der Sonne sogar selbst entzünden.
(Quelle: https://.faz.net Wissen „Die Pappel → als Problembaum“, 2017)
„Natürlich“ ist der Hintergrund des Ganzen die durch den Klimawandel bedingte Dürre. Vermutlich wegen viel spektakulärerer Brände in Brandenburg und in Berlin – Gatow, dem Verbot von Osterfeuern aufgrund der hohen Waldbrandgefahr etc. hat es der Brand im Park am Gleisdreieck meines Wissens nicht in die Medien „geschafft.“. Ich fand ihn beunruhigend genug. In der Tat bleiben auch viele Fragen offen, zum Beispiel:
- Warum wurde / wird auf dem dortigen Gelände nicht viel deutlicher auf die Waldbrandgefahr aufmerksam gemacht? Nur zwei unscheinbare Din A4 Kopien mit Hinweis auf das Grillverbot und die 112 durch das Straßen- und Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg vom 18.04. flatterten irgendwo seitlich im Wind.
- Am Rand des Wäldchens wird geraucht – was ist mit Funkenflug?
Janne Bender ist private Parkfreundin / Künstlerin und Autorin / Mitglied bei den Grünen / taz Genossin / Gemeindemitglied der Jesus-Christus Kirchengemeinde / einigermaßen aktiv im Kiezbündnis am Kreuzberg. Sie ist erreichbar über die Internetseite
http://www.pandaartfactory.de/
Aufnahmen am Tag danach
Aufnahme Samstag Abend