Baumfällsaison noch bis 28. Februar

Baubeginn zwischen Dennewitzstraße und Westpark

Sechs Baumfällsaisons, sechs Jahre brauchte es, um den Rand der ehemaligen Potsdamer Güterbahnhofs, heute Westpark des Gleisdreiecks genannt, erst baumfrei und dann baureif zu machen. Zur Zeit fallen die letzten Pappeln auf dem Grundstück zwischen Dennewitzstraße und Westpark, auf dem sich früher das 90 Grad befand.

Blick aus einer Wohung in der Dennewitzstraße

Die ersten Bäume hatte die Vivico schon im Januar 2011 fällen lassen, ein paar Tage vor Beauftragung des Landschaftsplaners, der den Bestand aufnehmen sollte, damit der dann im Bebaungsplanverfahren berücksichtigt kann. Der Landschaftsplaner hat dann auch brav die noch sichtbaren Stümpfe der gefällten Bäume übersehen und so dem Investor ein paar Euros für ökologischen Ausgleich eingespart. Und der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat brav dazu die Augen geschlossen, obwohl der Sachverhalt in einer Stellungnahme zum Bebauungsplan ausführlich dargestellt worden war. Alle späteren Bäume wurden dann wenigstens mit dem Segen des Naturschutzgesetzes – und entsprechendem Ausgleich – gefällt, was natürlich nur ein schwacher Trost ist.

Trauerarbeit

Durch die neue Bebauung, die am westlichen Rand des Bahngeländes von der Pohlstraße bis zur Kurfürstenstraße reicht, wird der Westpark noch enger werden. Die historische Dimension des Bahngeländes mit seiner besondere Topografie wird nicht mehr ablesbar sein. Der Blick auf das den Ort prägende, unter Denkmalschutz stehende Hochbahnviadukt der U1 wird erheblich eingeschränkt werden. Ca. 90 m der 250 m werden dann weder von Norden noch von Süden mehr sichtbar sein.

Die Konflikte im Park, aber vor allem am Rand des Parks werden sich verschärfen. Auf der letzten Sitzung des Nutzerbeirates des Gleisdreieckpark im Herbst ging es um den Ärger, unter dem die Bewohner der neuen Häuser an der Flottwellstraße am Rande des Parks leiden : Lärm Tag und Nacht. Tags die unendlich vielen spielenden Kinder, die Tischtennisplatten, die Skater am nördlichen Ende zum Landwehrkanal. Nachts die Jugendlichen, die Trinker und die Pisser. Mehr oder weniger blickten alle Beteiligten von Grün Berlin, Senat, Bezirk bis zu den Anwohnervertretern ratlos in die Runde. Der Park ist ein öffentlicher Raum. Mehr Regeln als das Grünflächengesetz hergibt, sind nicht in Sicht. Außer „Polizei anrufen“ gab es nicht viele Ideen zur Lösung der Konflikte.

Was wird da eigentlich gebaut : Am nördlichen Ende des Grundstücks, auf dem schmalen Streifen zwischen dem Hochbahnviadukt und dem aus Richtung Pohlstraße kommenden Eingang soll ein Hotel entstehen. Südlich der Hochbahn soll es Wohnungsbau geben, allerdings werden es nicht die dringend benötigten preiswerten Wohnungen sein.

Nachtrag 14. 02. 2017:

Bilder aus den letzten Jahren

Das Grün im Vordergrund, das den Postdamer Güterbahnhof (heute Westpark genannt) einrahmte, ist inzwischen komplett verschwunden.

Nachtrag, 14.03.2017

Die Website zur Vermarktung des Bauvorhabens

Frühere Artikel zur Dennewitzstraße

Vorschneller Baubeginn an der Dennewitzstraße

Auslegung der Bebauungs­plan­unterlagen Dennewitzstraße ab 7. 09. 2015

Baumfällungen an der Flottwellstraße

https://gleisdreieck-blog.de/category/dennewitz/

Veröffentlicht in Dennewitz, Potsdamer Güterbahnhof - Westpark

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4 Kommentare zu “Baubeginn zwischen Dennewitzstraße und Westpark

  1. Ich finde es ist eine Unverschämtheit das am Westpark und ich glaube rund um den Gleisdreieckpark nur Eigentumswohnungen gebaut werden.Das Gelände ist ehemaliges Reichsbahngelände(heute Bund)und wird dann an Spekulanten verhökert statt an öffentliche Wohnungsbaugesellschaften.
    Vielleicht sollten die Normalverdiener auch erst Häuser besetzen wie die Chaoten in der Rigaerstr.damit endlich bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird.Evtl.wird dann unsere Regierung endlich mal wach.
    Viele Grüße an den Rot-Rot Grünen Senat.

  2. Ich begreife nicht waum sich die Mieter der neuen Häuser am Westpark aufregen.Sie wußten doch was auf sie zukam denn der Park war ja schon vor ihnen da als sie einzogen.Nun wird darüber gemeckert das die Kinder zu laut sind, die Jugendlichen grölen usw.Ja Herrgott dann hätten sie es sich vorher überlegen sollen dorthin zu ziehen.Ich wohne seit 42 Jahren in der Dennewitzstr.Wer fragt mich wie ich mit dem Park klarkomme.An den Wochenenden ist es unmöglich einen Parkplatz in unserer Straße zu bekommen (trotz Vignette) weil ganze Völkerscharen in den Park stürzen.Man kann die Fenster am Tag nicht öffnen weil geraderüber gebuddelt und gebaut wird und in der Nacht das Geschrei der Besoffenen und Jugendlichen zu hören ist.Da war es noch angenehmer als die Disco 90 Grad existierte. Aber auch wir alten Anwohner müssen es so nehmen wie es kommt.Da sollen die Schick micki Zugezogenen in den neuen Häusern mal die Luft anhalten und mit dem Krach vom Park leben .

  3. … und wohl wieder kein “Nahversorger”. Der Mini-Markt an der Flottwell/Lützow ist nun wahrlich nicht der “Bringer” – Oder hat jemand Informationen, wofürdie Blan genannten Gewerbeeinheiten vorgesehen sind?

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