Am Montag, den 20. 09. 2010 um 18 Uhr, den 27. September 2010 um 18 Uhr wird der neue Plan für den Westpark (ehemaliger Potsdamer Güterbahnhof) vorgestellt. Der Termin wurde um eine Woche verschoben aufgrund der Verfügbarkeit des Raumes.
Soviel sei hier schon einmal verraten: der Plan hat sich sehr positiv verändert, die Zusammenarbeit in den Workshops der projektbegleitenden Arbeitsgruppe war sehr konstruktiv, Bürgerbeteiligung funktioniert doch!
Veranstaltungsort: Gemeindesaal der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde
An der Apostelkirche 1 /Ecke Kurfürstenstraße, 10783 Berlin
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln
U-Bahnhöfe:
Kurfürstenstraße (U1)
Nollendorfplatz (U1, U2, U3, U4)
Bushaltestellen:
Kurfürstenstraße (148)
Nollendorfplatz (M19, 187)
Gedenkstätte Dt. Widerstand (M29)
Bürgerbeteiligung funktioniert doch: Das sollte uns sehr freuen. In
jedem Falle ist ein sehr erfreuliches Ergebnis, daß nun neben einem
Kulturerlebnisspielplatz, dem Interkulturellen Garten Rosenduft auch die
einzigen Obstbäume Kreuzbergs, nämlich alle Gärten der POG also der
Potsdamer Güterbahnhof (Eisen-)Bahn-Landwirtschaft ohne Einschränkung
bleiben sollen. Das freut auch und gerade die (zu guten Teilen
unfreiwillig gartenlosen) Anrainer auf der Schöenberger Seite – umgeben
von furchtbar heißen, lauten und überbreiten Straßen, die hier fast ein
Drittel der bebauten Fläche einnehmen..
Als Anwohner des Westparks wünschen wir uns daher zudem möglichst
schmale Wege mit weitgehend natürlichem Boden (Waldboden ist z.B. für
Jogger und auch gewöhnliche Spaziergänger das Beste) und statt
überbreiten, viele schmale Wege, möglichst gut beschattet. Gerade in
diesem brüllend heißen Sommern wie heuer wieder im Juli 2010, da
reihenweise die Bäume vertrocknen (im Nelly-Sachs-Park ist schon wieder
eine Eiche sowie eine Birke vertrocknet) wird uns doch allen klar, daß
wir viele und noch viel mehr hohe Bäume nebst niedrigem Buschwerk
brauchen, die das Wasser im Boden halten, die Schatten hervorbringen,
der den Rasen vor dem Austrocknen bewahren kann. Wir plädieren daher
dafür jeden Baum, der es auf dem Gleisdreieck fertig gebracht hat, sich
selbst zu tränken über die letzten 40 Jahre, stehen zu lassen, da er
offenbar ein Tiefwurzeler ist und weil er uns milde Kühle zu fächelt,
als “CO-2-Senke” dient, Gifte absorbiert und Lärmgeräusche mildert und
auch allgemein zur Klimaverbesserung beträgt. Rasen zu sähen ist
hingegen “out of time”, das können wir von den Naturschützern
Kaliforniens lernen, die Rasenflächen als Wasserverschwender gar sogar
aus allen privaten Gärten bannen möchten. Im kontinentalen Steppenklima
Berlins mit den geringen Niederschlagmengen von ca. 400 mm im
Jahresschnitt, vertrocknet der Rasen im armen Nordschöneberg – wie wir
in diesem Jahr sehen können – bereits ab Anfang Juli und stellt eine
unansehnliche Strohmasse dar, die keine klimatische Ausgleichsfunktion
mehr hat. Wildkräuter hingegen wie Beifuß, Seifenkraut, Johannniskraut,
Natternkopf, Brennesseln, Disteln, Wildrosen, Königskerzen, Fingerhut,
Rainfarn und Borretsch etc. halten durch. Wir sollten daher möglichst
viele Gebüschinseln auf dem Gleisdreieck erhalten und aufhören,
tiefwurzelnde Bäume dem heute üblich gewordenen Sicherheitsdenken zu
opfern. Das Leben kann man nicht versichern und gegen den resp.als
Antwort auf den Klimawandel hilft nur Erhalt von möglichst viel Grün
bzw. genauer die Wiederbewaldung der Welt und zwar auch Berlins und
Brandenburgs. Wir wünschen uns daher außerdem statt Parkplätzen auch die
weiteren Flächen für Gemeinschaftsgärten, für die uns ehedem versprochen
worden sind, nunmehr endlich zugewiesen zu bekommen. Die Zukunft gehört
den vielen verschiedenen Formen von Selbsthilfe-Gemüse-Gärten,
Gemeinschaftsgärten und Permarkulturgärten, vor allem in der Form des
“Waldgarten” – also in etwa demjenigen, was die Menschen in den Tropen,
wo wir so gerne hinreisen, als “Agroforestry” in vorbildlich
klimaveträglicher Art und Weise seid Jahrhunderten betreiben und deren
Garten-Know-how wir die meisten unserer Gemüsepflanzen verdanken…
Elisabeth Meyer-Renschhausen, AG Gleisdreieck, AG Kleinstlandwirtschaft,
AG Interkulturelle Gärten in Berlin und Brandenburg