Gastbeitrag von Hannjo Bergemann

Alle wollen im Grundsatz das gleiche für den Park

Grün Berlin sind Probleme im Gleisdreieck bekannt und ist es ein Anliegen, eine Verbesserung der Situation hinausgehend über intensivierte Reinigung des Parks und erhöhte Schichten der Parkaufsicht zu erreichen. Kosten für Müllbeseitigung und Behebung von Schäden durch hohen Nutzungsdruck und zunehmenden Vandalismus werden sich 2020 auf ca. 330.000 € (Vergleich Vorjahr 230.000 €) belaufen. Für kurzfristig nicht umzusetzende bauliche Maßnahmen sind Mittel im Landeshaushalt zu berücksichtigen und mit der Senatsverwaltung UVK (Umwelt, Verkehr, Klimaschutz) laufen Gespräche.

Die von der Bürger*innenitiative Gemeinsam fürs grüne Gleisdreieck vorgeschlagenen Maßnahmen werden aktuell geprüft. Grün Berlin liegt generell sehr viel an konstruktiver Zusammenarbeit mit Initiativen aus der Bürgerschaft und ein nächster konkreter Schritt ist der Dialog aller beteiligten Akteure an einem Runden Tisch (im Sinne von öffentliche Sitzungen / Veranstaltungen / Treffen). Grün Berlin unterstützt auch die Kulturszene in Berlin generell und besonders während der Corona-Pandemie bei nicht-kommerziellen und kommerziellen Kultur-Veranstaltungen – natürlich im Rahmen der bei Genehmigung geltenden behördlichen Vorgaben zur Eindämmung des Coronavirus sowie weiteren gesetzlichen Vorgaben (z. B. im Bereich Naturschutz). Außerdem sind bereits Thema zusätzliche Toilettenanlagen und bessere Ausschilderung, eine (vorläufige erweiterte) Parkordnung mit Ziel „Wer etwas kaputt macht, fliegt raus“ und die Ãœbertragung von Hausrechtbefugnissen. Konkrete nächste Termine sind am 7.10. Nutzer*innenbeirat des Parks mit Einladung der BI und geplant Ende Oktober der erste runde Tisch inkl. bereits fest stehender und vorbereitender unabhängiger Moderation.

Senat UVK (Umwelt, Verkehr, Klimaschutz)  hat mit der neuen Initiative „Zusammen sind wir Park“ den dringenden übergreifenden Handlungsbedarf konkretisiert, da das Berliner Stadtgrün eine wesentliche Funktion für die Lebensqualität (Ruhepol, Ort der Begegnung und Bewegung) in der Stadt hat. Angesichts des Klimawandels und Artensterbens ist es entscheidende ökologische Ressource inkl. Qualität und Attraktivität von Berlin als Lebens-, Wohn , Freizeit-, Arbeits-, und Wirtschaftsstandort. Der rücksichtvolle und bewusste Umgang miteinander ist höchstes Gebot für das Gemeinschaftsgefühl zwischen Menschen (inkl. mit respektvollem und wertschätzenden Verhalten) und mit der Natur. Die Berliner Parks und das gesamte Stadtgrün (Wälder, Gewässer und Ufer) sind Freiräume und Angebote für alle, die es mit Leben füllen wollen. Die Einhaltung von Regeln erleichtert das Zusammenleben. Jede*r soll sich an diesen Orten frei, sicher und willkommen fühlen. Umso notwendiger ist der Austausch zwischen Politik, Organisationen und Bürger*innen, indem zusammen an Problemfeldern, Richtlinien, Projekten und Ideen mit Kommunikation und Dialog auf Augenhöhe gearbeitet wird, die allen nutzen. Es geht darum Konflikte aufzeigen, Regeln zu kommunizieren und neu zu beleben sowie Engagement zu fördern. Details sind Werkstattgespräche, ein Regelbooklet als Ergebnis des Dialogprozesses und das „visuell auf neuen Wegen in die Parks tragen“ von Verabredungen und Regeln.

Friedrichshain-Kreuzberg hat als ein Bezirk (neben ebenso den anderen beiden an den Park angrenzenden) bereits detailliert schriftlich in der BVV aufbauend auf den Forderungskatalog der BI gestellte Fragen beantwortet und beteiligt sich selbstverständlich am runden Tisch. Bezüglich Sanitäranlagen und deren deutlicheren Ausschilderung wurden die zuständigen Stellen um Zuarbeit gebeten.

Neues Thema der BVV nächste Woche ist die bezirkliche Unterstützung vom Senat bei „Zusammen sind wir Park“. Natürlich ist der Bezirk über den Fachbereich „Grünflächen“ auch im Nutzer*innenbeirat des Parks am Gleisdreieck vertreten. Kritik der Verwahrlosung im öffentlichen Raum wurde zunehmend öffentlich geäußert. Aufgrund zunehmenden Problematik gab es auch Begehung zwischen Senat, Parkverwalter Grün Berlin GmbH, Polizei und Bezirksamt (Ordnungsamt und Straßen- und Grünflächenamt). Das Zero Waste-Konzept (mit z.B. Waste Watcher und Zero Waste-Reallabor) für den öffentlichen Raum spezifisch auch für Friedrichshain Kreuzberg besteht.

Die Prioritätenbalance von vielen Themen und die extreme Meinungsvielfalt / Wahrnehmungsunterschiedlichkeit ist für Politik und alle Menschen sehr herausfordernd. Es wäre schön,wenn sich insbesondere die vielfältigen Nutzer*innen des Parks auch (sobald die Mailadresse dafür feststeht, wird sie unter anderem hier veröffentlicht) konkret mit Kontaktdaten melden um direkt beim runden Tisch beteiligt werden zu können. Der Park am Gleisdreieck ist einer von vielen (spezifischen) Orten – ggf. kann ja hier der Prozess und Ergebnis „musterhaft“ sein um auch zu zeigen, was durch gegenseitiges zuhören und ringen um die beste „Lösung“ gemeinsam fürs grüne Gleisdreieck erreicht werden kann.

Hannjo Bergemann wohnt im Möckernkiez und ist in der BI “Gemeinsam fürs grüne Gleisdreieck” aktiv.

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