Anlässlich der Veranstaltung ZUFALL, STEIN UND HYPERLOOP vor ein paar Wochen wurde unter der U1 südlich des BRLO ein Holzmodell präsentiert, dass die geplante Hochhauskulisse der sogenannten Urbane Mitte darstellen sollte. An verschiedenen Bauzäunen im Park sind die laminierten Plakate zur Veranstaltung noch zu finden, auf denen das Holzmodell abgebildet ist mit gelb eingefärbten Silhouetten von Personen im Vordergrund als Maßstabgeber. Dass die bis zu 4,5 m hohen Holzkästen die Hochhäuser darstellen sollen, erschließt sich dem Betrachter jedoch nicht von selbst.
Auf der Veranstaltung selber dienten die Holzhochhäuser im Maßstab 1:20 als Kulisse für verschiedene „Speaker“, die sich zum Thema „Make City“ äußern sollten. Ein Gespräch kam nicht wirklich zustande. Es blieb bei Statements. Am interessantesten sicher Dimitri Hegemann, der erläuterte, wie das Fehlen der Sperrstunde in Berlin Kreativität freisetzen konnte.
Was mit „ZUFALL, STEIN UND HYPERLOOP“ gemeint sein könnte, blieb unklar. Hauptsache es klingt kontrastreich und modern. Trotz des Mottos „Make City“sprach keiner über die für diesen Ort geplante City. Noch nicht einmal der Architekt, Herr Penell vom Büro Ortner und Ortner äußerte sich zum Projekt am Gleisdreieck. Stattdessen lies er sich lieber vom Moderator fragen, ob er schon mal auf einer seiner Baustellen geschlafen habe.
Warum wurde das Holzmodell nicht erläutert? War es Zufall, dass die Veranstalter keinen Versuch unternahmen, mit Hilfe des Modells die eigentliche Dimension des Vorhabens klar zu machen? Kein Wort über den Ort, kein Wort über die Planung. Als sei dies alles schon so selbstverständlich, dass man nicht mehr darüber sprechen muss. Ist es das? Einfach niedlich diese Hochhäuser, aus denen auch noch Gras raus wächst.
Ein Ausschnitt aus dem Bild zeigt die wahren Größenverhältnisse. Neben der gelben Silhouette ist eine kleine weiße Figur platziert. Es ist die auf 5% der originalen Größe geschrumpfte Silhouette – so wie die Hochhäuser im Modell auf 5% der geplanten Größe geschrumpft wurden. Kaum über den Knöchel der großen Figur ragt das kleine, weiße Männchen hinaus.
Das Holzmodell hätte also durchaus genutzt werden können, um die wahren Größenverhältnisse vorstellbar zu machen. Z. B. hätte man ein paar Figuren im gleichen verkleinerten Maßstab innerhalb und vor dem Modell platzieren können. Man hätte das Modell nutzen können, um die Debatte zu führen: Ist dies der richtige Ort für eine City in dieser Dimension? Passen die 90-Meter-Türme zum Park, passen sie zum Gleisdreieck? Fragen, die die Veranstalter offensichtlich nicht diskutieren wollten. Zufall?
Link: http://urbane-mitte.de/makecity-panel/