Kiezratschlag im YORCK TOWN

Wann

07. 06. 2018    
19:00 - 21:00

Wo

YORCK TOWN
Yorckstraße 70, Berlin, 10965

Veranstaltungstyp

 

‘Kiezbündnis-am-Kreuzberg’-Newsletter
Der Juni-Kiezratschlag steht unmittelbar bevor, daher enthält dieser Mitteilungsbrief Kommentare zu vorgesehenen Themen, wie sie auf Plakaten bereits öffentlich angekündigt worden sind. (Der Überblick findet sich hier noch einmal im Anhang).
 
Der erste Diskussionspunkt betrifft ‘Riehmers Hofgarten’. Bekanntlich gibt es hier seit Jahren ein Leerstandsproblem in verschiedenen Teilen des Gebäudekomplexes, mit denen jedoch unterschiedlich umgegangen wird, da es sich um drei Eigentümergesellschaften handelt, die keine einheitlichen Planungsziele haben und zum Teil im  Konflikt mit zuständigen Behörden stehen. Auf einem der Kiezratschläge in jüngerer Zeit wurden Informationen dazu vom Kenntnisstand der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) her gegeben, diesmal wird eine informierte Anwohnerin als Mitglied der Hausgemeinschaft, die sich einmal im Monat trifft, den Kiezratschlag besuchen und uns direkt aus der Sicht der dort Wohnenden berichten. Abgesehen vom Leerstand geht es auch um strittige Veränderungen z.B. im Yorck-Kino-Bereich.
 
Das Thema ‘Kinder im Kiez’ hat in jüngerer Zeit eine besondere Aktualität erhalten wegen des Fehlens von Plätzen in Kindertagesstätten, und kürzlich wurde von Eltern eine Demonstration dazu organisiert. Ein anderes Problen betrifft die Integration von Zugewanderten in Grundschulen und anderen Einrichtungen. In der von unserem Bündnis organisierten ‘Kiezwoche’ Anfang September wird es im Rathaus eine Ausstellung zu dem Thema geben. In welchem Umfang es auf dem bevorstehenden ‘Kiezratschlag’ zu diskutieren ist, wird nicht zuletzt von der Anwesenheit von direkt Betroffenen und gut Informierten abhängen.
 
Das ‘Sanierungsgebiet Rathausblock’ gehört seit langer Zeit zu den Dauerthemen des Kiezratschlags, und Mitglieder von ‘Kiezbündnis am Kreuzberg’ haben an verschiedenen von den Planungsbeauftragten organisierten AGs und Workshops regelmäßig teilgenommen. Soweit sie am Donnerstag anwesend sind, werden sie direkt davon berichten können. Momentan ist ein zu schließender Kooperationsvertrag zwischen dem auf dem Areal engagierten Inititiaven, zu denen auch das ‘Kiezbündnis am Kreuzberg’ gehört, sowie den zuständigen Instanzen von besonderer Aktualität und wird mit großer Eile vorbereitet, damit endlich weitere Schritte zur Realisierung unternommen werden können. In einem gerade zirkulierenden Briefentwurf werden diese offiziellen Instanzen “dringend“ aufgefordert, “eine manifeste, politische Legitimierung der Zivilgesellschaft, vertreten durch das Organ des Vernetzungstreffens der Initiativen, vorzunehmen“. Wieweit dabei aber ein allzu rasantes Tempo (evtl. auf Kosten von ausgereiften Strukturen der Kooperation) verfolgt wird, ist momentan auch innerhalb der Initiativen umstritten.
      Die endgültige und dauerhafte Trägerschaft und Gestaltung eines ‘Kiezraumes’, ‘Nachbarschaftszentrums’ – oder wie der Name auch lauten mag – in einem der ehemaligen Kasernenbauten gehört zu den besonders wichtigen Diskussionsthemen, und dazu ist hier auch eine besondere öffentliche Veranstaltung am 22. Juni  (vgl. Terminhinweise) anzugeben. Es werden dann zwei in Frage kommende unterschiedliche Selbstverwaltungsmodelle vorgestellt. Dazu wird im nächsten ‘Newsletter’ mehr zu erfahren sein.
 
      Generell hat sich auf unseren ‘Kiezratschlag’-Diskussionen eine Akzentsetzung ergeben, die einen gewissen Kontrapunkt zu den Vorstellungen mancher anderer Initiativen bildet. In der jüngst erschienenen Nr. 29 des Kreuzberger Horn wird in einem Beitrag auf Seite 35 unter der Überschrift “Rathausblock und Stadtteil als zusammengehörig“ die Ansicht geäußert. dass “die reine Konzentration auf das Dragonerareal mit seinen ehemaligen Kasernengebäuden und seine bauliche Zukunft mit 100%-ig preiswerten Wohnungen und dgl. für einen Teil der Initiativen wie auch für die Planenden ungeachtet anderslautender Erklärungen nicht untypisch gewesen ist. Das ‘Kiezbündnis am Kreuzberg’ … ist indessen stark darauf bedacht, das weitere Wohnumfeld und die ‘mormale’ Bevölkerung stets einzubeziehen …“. Das Projekt ‘Sanierungsgebiet Rathausblock’ mit utopischen Ausblicken zu verbinden wird in dem Beitrag durchaus befürwortet, es wird aber auch darauf hingewiesen, dass Utopien im Laufe der Geschichte immer wieder an ihrer Inselhaftigkeit gescheitert sind. Vielleicht sollte unter dem fragenden Titel ‘Insel Dragonerareal?’ vom Kiezbündnis mal eine besondere Veranstaltung organisiert werden.
 
Das Programm der jährlichen ‘Kiezwoche’, die in diesem Jahr am 31. August abends mit einer Ausstellungeröffnung im Rathaus beginnt und am Samstag, dem 8. September, mit dem traditionellem Hornstraßenfest auf dem Kirchengelände endet, ist auf mehreren Kiezratschlägen besprochen worden und sollte bei dieser Zusammenkunft endgültig festgelegt werden, nachdem einige Vorschläge noch hinzugekommen sind und sich am Donnerstag sicherlich ohne allzu große Probleme einfügen lassen, da das Grundgerüst – so insbesondere auch die Abfolge der größeren Abendveranstaltungen – längst festgelegt wurde.
 
Bei dem Themenpunkt Mietenprobleme, Verdrängungen  wäre noch einmal über eine in den Rathausblock (vor einem wirksam werdenden Milieuschutz) eingedrungene Investorengesellschaft zu sprechen, zumal sie inzwischen noch ein zweites Haus in dem gleichen Abschnitt in der Großbeerenstr. erworben hat. Die beiden betroffenen Hausgemeinschaften haben sich inzwischen zusammengesetzt, bleiben weiterhin in aktivem Kontakt miteinander und brauchen eventuell Unterstützung. Auch der Verbleib der gekündigten Moschee in der Obentrautstraße wäre unter dem Punkt ‘Verdrängungen’ anzusprechen, und vielleicht kommen auch noch andere Hinweise von Anwesenden.
 
Im Möckernkiezprojekt hat es inzwischen bereits zahlreiche Einzüge in fertige Wohnungen gegeben, wie in der letzten Ausgabe des Kreuzberger Horn in persönlichen Erlebnisberichten zu erfahren war. Der ‘Kiezratschlag’ dürfte sicherlich besonders daran intessiert sein  zu hören, wie es mit Treffpunkten dort und möglichen Nachbarschaftsbezügen, die nicht nur die eigene ‘Insel’ im Blick haben, aussieht. Einiges wurde auf den Kiezratschlägen schon dazu gesagt, vielleicht lässt sich von anwesenden ‘Möckernkiez’-Mitgliedern jetzt noch mehr dazu sagen.
 

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