Manchmal erkennt man die Tragweite einer Planung nicht auf den ersten Blick. Beim Entwurf für den westlichen Vorplatz der Yorckbrücken sah zunächst alles super aus. Er schien alles zu beinhalten, was man sich für den Ort wünschen würde. Die Yorckstraße würde etwas zivilisiert, durch den Rückbau auf zwei Fahrspuren pro Richtung, die breiten Vorgartenbereiche nördlich und südlich würden als Terrassen gestaltet, und die Zugänge zum Gleisdreieck-Park und zur Schöneberger Schleife erfolgten durch Öffnungen in den Flügelmauern des Bahndamms.
Erst auf den zweiten Blick erkennt man die Schwächen der Planung. So unauffällig die neue Erschließung vom Straßenraum auch aussieht, auf dem Bahngelände würde sie einen riesigen, zerstörerischen Eingriff bedeuten. Wer durch die nördliche der vorgeschlagenen Öffnungen der Flügelmauern tritt, würde in einem Schacht zwischen 3-4 m hohen Wänden stehen und vor sich eine Rampe haben mit 100 Metern Richtung Norden, erst entlang einer Brandwand, dann entlang einer vier Meter hohen Mauer westlich. Das Luftbild von googlemaps zeigt, wie viel Grün dieses Bauwerk kosten würde.
Der Rückbau der Yorckstraße bringt nicht soviel, wenn er sich nur auf den kurzen Abschnitt zwischen der westlichsten Yorckbrücke und der Mansteinstraße beschränkt. Danach würde es dann wieder mehrspurig weitergehen. Und der Vorschlag mit den den Häusern vorgelagerten Terrassen stößt auf erhebliche praktische Schwierigkeiten, z. B. die Feuerwehreinfahrten in das Blockinnere.
Die Intiativenplattform Gleisdreieck-Park hat sich bei ihrem Treffen am 20. 06. 12 im Gemeindesaal Wartenburgstraße ausführlich mit dem Entwurf beschäftigt und folgende Stellungnahme beschlossen:
Stellungnahme Initiativenplatttform zu den Planungen für die Yorckstraße, 20. 06. 12, PDF-Dokument
Gutachten der Gruppe Planwerk zum westlichen Vorplatz der Yorckbrücken , Stand Januar 2012, PDF-Dokument