Die Befürchtung, die ich vor zwei Wochen im letzten Artikel ausgesprochen hatte, dass der Park wegen Überfüllung geschlossen werden müsse, weil die Corona-Abstandsregelungen nicht eingehalten würden, hat sich bis heute zum Glück nicht bewahrheitet.
Die überwiegende Mehrzahl der Besucher verhält sich der Lage angemessen und respektiert die Abstandsgebote. Die Wiesen sind voll, aber noch ist es möglich, die 5 m zwischen den Lagerplätzen einzuhalten. Die Polizei patrouilliert regelmäßig. An Ostern wurde ich Zeuge einer Lautsprecherdurchsage, in der die Polizei die Regeln nochmal erklärte. 5 m Abstand auf der Wiese, 1,5. m auf den Parkbänken, keine größeren Gruppen als zwei Personen – ausgenommen, die, die in einem Haushalt zusammen wohnen usw. Nach Ende der Durchsage klatschten die Leute Beifall – und riefen Zugabe – die dann prompt erfolgte – auf Englisch. Die überwiegende Mehrheit der Parkbesucher ist bereit, sich an die Regeln zuhalten. Nur gelegentlich gibt es offensichtliche Ausnahmen – wie die der jungen Männer mit dem Boxtraining.
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Und auf den Wegen wird es an den Wochenende jedoch zunehmend schwer, die Abstandsregeln einzuhalten. Bei dem schönen Wetter ist zu erwarten, dass dort zunehmend Nahdistanzen entstehen wie im öffentlichen Nahverkehr. Es ist nicht leicht immer die 1,5 m Abstand einzuhalten, wenn einem jemand entgegenkommt oder mit dem Fahrrad an einem vorbeirollt. Und nun am 30. April sollen auch die Spielplätze wieder eröffnen. Bei allem Verständnis für die Kinder und ihre Eltern – es zu befürchten, dass hier neue Infektionskette entstehen.
Es ist ein Glück in Zeiten der Ein- und Beschränkungen wegen Corona, diesen Park vor der Haustür nutzen zu können. Es kommt nun darauf an, ihn dauerhaft so zu nutzen, dass dabei das Entstehen neuer Infektionsketten verhindert wird. Das geht nur, wenn die Parkbesucher sich der Gefahr bewusst sind und eigenverantwortlich handeln.
An Ostern gab es ein kleine politische Demonstration im Park, die fast unbemerkt geblieben wäre. Ein Ostermarsch in Zweiergruppen, der in der großen Masse der Besucher quasi unsichtbar blieb, wären da nicht die Zeichen, die sie an verschiedenen Stellen hinterlassen haben.
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Den Autorinnen ging es darum, Aufmerksamkeit auf jene zu lenken, die sich weder mit Seife noch Wasser die Hände waschen können noch die Abstandregelungen einhalten können, weil sie in Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln festsitzen.
Die Fotos stammen von Elisabeth Voß, die in der Freitag Community auch schon über einen Sonntagsspaziergang am Wochenende vor Ostern berichtet hat.
Die Spuren dieser Intervention blieben jedoch nicht lange sichtbar. Am Folgetag waren sie nicht mehr zu finden.
Berliner Fieberkurven
Im folgenden einige Diagramme, die die Entwicklung der Corona-Pandemie in Berlin und in Deutschland zeigen. Für Berlin stammen die genutzten Daten von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Die Daten für Deutschland stammen von einer Wikipedia-Seite, auf der Daten des Robert-Koch-Institutes verarbeitet werden. Die Daten sind natürlich unvollkommen – es gibt Dunkelziffern und es gibt unnatürliche Schwankungen, die u. a. durch Meldeverzug an Wochenenden bedingt sind. Nur: ein besseres Fieberthermometer haben wir nicht, deswegen sollten wir uns von diesen Daten leiten lassen.
Der tägliche Zuwachs an neuen Corona-Fällen in Berlin ist in den letzten Tagen gesunken auf Werte unterhalb 2%. Bei rund 5000 Fällen in Berlin machen diese Prozentsätze um die 100 Fälle aus pro Tag, Unter 2% sind wenig, aber 100 Fälle oder auch 50 Fälle pro Tag sind eine Menge, die bedeutet, dass ohne Abstandsgebot und Hygienereglung die Epidemie sofort wieder explodieren könnte.
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