Sieben Yorckbrücken musst du beleuchten

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg will das Licht unter den Yorckbrücken ausknipsen

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat beschlossen, die Beleuchtung unter den Yorckbrücken 1, 2, 5 sowie 27 bis 30 abzubauen. Die Beleuchtung war 2013 installiert worden. Der Raum unter den Brücken sollte inszeniert werden. Und es sollte erprobt werden, welche Beleuchtung sich dazu am besten eignet. Positiver Nebeneffekt: es war Nachts etwas weniger düster für die Fußgänger.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung am 08.05.2019 wurde kurz darüber debattiert. Hauptgrund für die Demontage seien die Kosten, hieß es. Angeblich 10.000.- € jährlich hat der Bezirk für den Betrieb der LED-Leuchten aufgewendet, einschließlich der Personalkosten, die beim Amt durch die Beauftragung von externen Firmen zu Wartung entstehen.

Nun soll die Beleuchtung abgebaut werden, ohne dass ausgewertet wurde, welches der verschiedenen Lichtsysteme sich am besten eignet. Es wird verwiesen auf die Sanierung der Yorckbrücken 1 und 30, für deren Sanierung es notwendig sei, die Beleuchtung abzubauen. Dabei ist völlig klar, dass bis dahin noch viele Jahre vergehen werden.

Die Brücke Nr. 1 ist die erste auf westlicher Seite. Diese wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht saniert werden, denn sie liegt dort, wo einmal die Stammbahn nach Potsdam fahren wird – aber erst in 10, 15 oder 20 Jahren! Die Brücken Nr. 27 bis 30 sind die letzten auf der Kreuzberger Seite, ob und wann die saniert werden, steht noch in den Sternen.

Die Yorckbrücken 27 bis 30 gesehen von der Kreuzberger Seite, noch sind sie illuminiert.

Mein im Ausschuss vorgetragener Wunsch, die Beleuchtung doch solange zu belassen, bis die Brücken tatsächlich saniert werden, wurde abgeschmettert.  Argument:  für Straßenbeleuchtung sei der Bezirk nicht zuständig. Außerdem gäbe es ja noch die normalen Straßenlaternen. Diese allerdings sind uralte Funzeln, die zu den Fahrbahnen orientiert sind und deren Licht die Gehwege kaum erreicht.

In der Einladung des Bezirks zur feierlichen Eröffnung Beleuchtung am 17. Januar 2013 hieß es noch:

Yorckbrücken-Illumination – Ein bedeutendes Denkmalensemble wird zum städtebaulichen Highlight . . .
. . . Bemerkenswert und zukunftsweisend ist außerdem, dass die künftigen neuen Anlieger sich bereit erklärt haben, die jährlichen Betriebskosten für die Beleuchtung an diesen sieben Brücken zu übernehmen . . .

Offensichtlich bleiben die neuen Anlieger lieber im Dunkeln.

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