Kurz vor Ende der diesjährigen Baumfällsaison wurden am 27. 02. 2108 dort, wo die Bülowstraße in einer Sackgasse endet, fünf große Bäume gefällt. Fragezeichen bei allen Anwohnern. Niemand versteht die Fällung, schienen die Bäume doch gesund.
Offensichtlich handelt es sich um den Beginn der Bauarbeiten für das umstrittene Projekt „Westlicher Vorplatz der Yorckbrücken“. Dafür spricht auch, dass der Bauzaun um die Fläche mit den gefällten Bäumen bis heute nicht abgebaut wurde und dass ein paar Tage später Vermessungsarbeiten stattgefunden haben.
Noch am 10.11.17 auf einer Veranstaltung im Rathaus Schöneberg und ein paar Tage später auf dem Präventionsrat des Schöneberger Nordens hatte Herr Oltmann, Stadtrat für Stadtentwicklung und Bauen versprochen, dass vor Baubeginn eine Beteiligung der Anwohner und Gewerbtreibenden vor Ort stattfinden werde.
Auf die Bitte am 27.02.2018 die zu dem Zeitpunkt noch laufenden Baumfällarbeiten zu stoppen, kommt aus dem Hause des Stadtrats die Antwort, dass man keinen unmittelbaren Einfluss auf die Maßnahmen habe. Zuständig sei die Abteilung der Bezirksstadträtin Christiane Heiß, insbesondere der Leiter des Straßenamtes. Eine Email an diese Behörde bleibt unbeantwortet.
Nun sieht es so aus, als solle gebaut werden ohne die versprochene Beteiligung. Sollte es tatsächlich so kommen, geht ein Planungs-Marathon unrühmlich zu ende, der 2012 begonnen hatte. In sechs Jahren war es offensichtlich nicht möglich, eine einzige Veranstaltung vor Ort durchzuführen um Bewohner und Gewerbtreibenden an dem Projekt zu beteiligen.
Dieses Vorgehen steht im Widerspruch zu den von der Sozialen Stadt geförderten Projekten „Wachse, wachse und gedeihe“ und „Grün macht Schule“. In diesen Projekten wird die Beteiligung der Bewohner bei der Gestaltung und Begrünung des Stadtquartiers gefördert.
Beim Stadtumbau West mit dem Projekt “Westlicher Vorplatz der Yorckbrücken” geschieht genau das Gegenteil. Beteiligt wird niemand. Der von einer Anwohnerin gepflegte Vorgarten findet sich in der Planung nicht wieder. Die Kritik von Anwohnern an der Verlegung der Parkplätze in die Bülow wird ignoriert. Warum hat man es in den Jahren seit 2012 nie geschafft, sich mit den direkt Betroffenen an einen Tisch zu setzen? Dann wäre die Fragen sicher lösbar gewesen.
Es gibt noch einen Unterschied zu den Projekten des Quartiersmanagements. Dort wo Bewohner beteiligt werden, beträgt die Förderung einige 10.000, – €. Beim Stadtumbau West geht es um Beträge in Millionenhöhe. Da lässt man sich ungern reinreden von den Betroffenen. Es gibt noch nicht einmal eine aktuelle Darstellung der Planung auf den Seiten des Bezirksamtes.
Die letzte Darstellung der Planung stammt vom 10.11.2017 und findet sich auf diesen Seiten:
Korrektur 18.03.2018:
Auf der Seite des Bezirksamts Tempelghof-Schöneberg findet sich doch eien Fassung der Planung vom November 2017: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadtumbau/Westliche-Vorplaetze-Yorckbruecken.6479.0.html
Dort in der rechte Spalte unter der Überschrift „Material zum Projekt auf „Pläne/Grafiken“ klicken . . . hatte ich übersehen, sorry.
Rückblick auf die Infoveranstaltung im Rathaus Schöneberg im November 2017.