Arbeitskreis Stadtnatur des BUND

BUND kritisiert die Planungen für die Schöneberger Schleife

Die bisherigen Werkstattgespräche seien nicht mehr als eine einseitige Informationsveranstaltung  und nicht als Beteiligungsmodell empfunden worden. Die bisherige Planung sei ohne wirkliche Rücksicht auf die vorhandene Vegetation erfolgt. Das, was durch den Weg der Schöneberger Schleife erlebbar gemacht werden solle – die ruderalen Stadtwälder – könnte durch eben diesen Eingriff zerstört werden.

Mit diesen Worten kritisiert der Arbeitskreis Stadtnatur des BUND in einem Schreiben an die BVV-Fraktionen in Tempelhof-Schöneberg die Planungen zur Schöneberger Schleife. Konkret fordert der BUND eine andere Wegeführung auf der Westseite des Geländes zwischen Monumenten- und Kolonnenstraße. Die zur Zeit dort geplante Rampenanlage würde nach Ansicht des BUND ein weitestgehendes Abräumen der Böschungskante mit jahrzehntealter Vegetation bedeuten. Stattdessen schlägt der Arbeitskreis eine gewendelte Rampe im mittleren Teil der westlichen Böschung zwischen Monumenten- und Kolonnenbrücke vor, bzw. eine aufgeständerte Konstruktion. Außerdem soll für den Erhalt der Vegetation der Weg von der Böschungskante mehr ins Innere des Bahngeländes verlegt werden, auf einen Teil der Eingänge und auf die Öffnung des Bautzener Platzes mit dem Stadtbalkon Richtung Bahngelände solle verzichtet werden.

Der Arbeitskreis Stadtnatur des BUND beschäftigt sich in seinem Schreiben ausschließlich mit der Westseite des Flaschenhalses. Das ist erstaunlich, denn auch die Rampe auf der Ostseite würde – wenn sie so realisiert wird wie zur Zeit geplant – einen erheblichen Eingriff in die Vegetation der dortigen Böschung nach sich ziehen.

Nun liegen dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg also zwei Alternativvorschläge zur Wegeführung der Schöneberger Schleife im Flaschenhals vor, der Brief des BUND vom 8. 12. 2010 und der auf diesem Blog am 29. 11. 2010 veröffentlichte Vorschlag für freistehende Rampen, die direkt vom Bahngelände auf die Brücke führen und damit die Vegetation und die Böschungen überhaupt nicht antasten würden.

Wie wird der Bezirk auf die Kritik und die Alternativvorschläge reagieren?

Erstmal nach der Methode „Augen zu und durch“ – ist zumindest zu befürchten. Diskutiert worden sei schon genug, man habe intern alle Alternativen geprüft, die Gelder würde verfallen, wenn jetzt nicht gebaut würde. So ähnlich äußerte sich der Baustadtrat am Ende der vierten und vorerst letzten Veranstaltung der sogenannten Bürgerwerkstatt. Was muss passieren, um diese Blockade zu lösen?

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