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Tagesspiegel schreibt den neuen Park schlecht

Vandalismus, Müll, Drogenhandel, Neuer Park am Gleisdreieck verkommt . . .  so beschreibt der Tagesspiegel den neuen Park am Gleisdreieck drei Wochen nach der Eröffnung. Klar, wo viele Menschen zusammenkommen, läuft nicht alles glatt. Ohne Pflege, Müllabfuhr und Parkbetreuer geht es nicht. Aber ist es nur das, was das Bild bestimmt?

Als ich am Samstag im Park war, hatte ich ein anderes Gefühl. Eine friedliche Stimmung, gerade weil so viele Menschen da waren. Hunderte bevölkerten die Wiese mit Decken und Picknick-Körben, Federball, Frisbee und Fußball spielend. Viele bleiben an der Ladestraße stehen und schauen sich die großen Lagepläne und die Ausstellungstafeln an. Viele sitzen auf dem langen Bänken in der Sonne. Die Spielplätze sind gut besucht, die Skateranlage voll im Betrieb. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Jungs sich dort bewegen und wie sie aufeinander achten, so dass jeder mal drankommt.

Diese positive Stimmung macht den Park aus und zeigt, wie dringend Parkanlagen in der Stadt gebraucht werden. Der Tagesspiegel beschreibt jedoch nur die negativen Aspekte und schießt dabei teilweise übers Ziel hinaus. Das Drainagerohr, das laut Tagesspiegel von Vandalen herausgerissen wurde, gibt es gar nicht. Das Bild, mit dem der Tagesspiegel das (in der gedruckten Ausgabe) belegen will, zeigt ein Rohr am Eingang Yorckstraße, dass schon vor Eröffnung des Parks offen dalag und immer noch so daliegt, weil der Park eben noch nicht an allen Stellen fertig gebaut ist.

Die rot-weißen Absperrungen an den beiden Eingängen Horn- und Yorckstraße machen jedoch ernste Probleme deutlich. Am Eingang Yorckstraße ist offensichtlich jemand mit hoher Geschwindigkeit in die Absperrung gerast – trotz der rotweißen Bänder. Das Metallgitter unten ist voll eingeknickt. Die langen Rampen sind wohl doch nicht die idealen Parkeingänge. Hier muss kurzfristig etwas geändert werden – und wir sollten daraus lernen für die Eingänge in den zukünftigen Parkteilen im Westpark und im Flaschenhals.

Ebenso kurzfristig sollte die Grün Berlin GmbH für Toiletten sorgen: Dafür auf den Bau des Kiosk an der Hornstraße zu warten, kann zu lange dauern. Da muss schneller eine Lösung gefunden werden.

Schade, dass es auf Spraydosen noch keinen Dosenpfand gibt. Denn die Pfandflaschensammler sind auch schon im Park unterwegs und hätten die 300 Dosen, die Museumsmitarbeiter laut Tagesspiegel aufgesammelt haben, sicher auch entsorgt. Die meisten der Spraydosen lagen übrigens außerhalb des Parks auf der von der Museumsbahn genutzten Yorckbrücke, deren Stahlwände von Graffiti-Künstlern als Übungswand genutzt werden. Graffiti jedoch mit Vandalismus gleichzusetzen, wie es der Tagesspiegel macht, ist einfach blind . Sprayen und Taggen ist Jugendkultur, das lässt sich nicht verbieten. Graffiti entstehen auf allen einigermaßen glatten Flächen z. B. im Skatepark, an der Wand zur Fernbahn, auf den Stahlträgern der Yorckbrücken. Die kryptischen Zeichen aus den schwarzen Filzern und die bunten Bilder aus den Spraydosen sind Nachrichten, die die  Tagesspiegelautorin offensichtlich nicht lesen kann. Sie gehören zu Berlin und eben auch zum Gleisdreieck-Park.

Link zum Tagesspiegel-Artikel 25.09.11

Wie sind eure Erfahrungen in dem neuen dem Park?

6 Kommentare zu “Tagesspiegel schreibt den neuen Park schlecht

  1. Ja,aufgesammelt,so könnte man das auch nennen was die Museumsbahnbagage gemacht hat.
    Sie haben die Dosen aufgesammelt und ins Gebüsch geschmissen,die fühlen sich dafür nicht berufen.Berufen fühlen sie sich wenn einer den Müll und die Dosen in blaue Säcke packt und das Zeug entsorgt.Da kam der kleine Weichenschmierer angerannt und blaffte mich an in wessen Auftrag ich das mache,und blaffte weiter und rannte hinter mir her.Er erzählte mir ich würde Buntmetall klauen,das weiss er ganz genau,er weiss auch das angeblich wegen Leuten wie mir keine Solitärbienen in den Schwellenstapeln mehr brüten…ähh in den teer und formaldehydgetränkten Schwellen wohlgemerkt.
    Ausser autoritär rumbrüllen photographiert er auch gerne mit seinem Handy..Mich…Dich

  2. Also, das Müllproblem (falls vorhanden) lässt sich lösen:

    1. Ho Ho Hoch die Mauer! Wir bauen die Mauer um den Park herum wieder auf! Die hat 61-90 am Gleisdreieck die besoffenen Ossis davon abgehalten, nach Kreuzberg zu kommen! Hat sich wunderbar bewährt! Und wir versprechen: Eine Mauer mit Schießbefehl wird es bei uns nicht geben! Dafür aber eine mit türkischen Jungs als Türsteher! Jawohl!

    2. Kriminelle Touristen raus! Touris, die meinen, mal richtig die Sau rauszulassen, weil sie es in den USA, in Schweden oder in Schwaben (klingt wie Schweden) nicht dürfen, sind hier NICHT WILLKOMMMEN und werden SOFORT ausgewiesen!

    3. René Stadtkewitz verschleiern! Wir werden René Stadtkewitz verschleiern und die Jugendlichen im Park können dann solange seinen Schleier bemalen, wie sie wollen! So wird der René bunt, die Jungs haben Spaß und der Park bleibt SCHÖN!

    4. Unterstützen Sie uns, DIE PARTEI, denn DIE PARTEI, DIE PARTEI, DIE … naja, is klar, wisse bescheid! 😉

  3. hallo leute

    ich finde den park sehr schön und kann die friedliche, freundliche atmosphäre nur bestätigen! bin sehr oft dort zum entspannen.

    graffiti empfinde ich nicht als verwahrlosung, und gerade dort bei den skater anlagen passt es gut. an den yorckbrücken gibt es mitunter richtige kunstwerke zu bestaunen.

    toiletten wären aber wirklich wichtig, man verweilt ja auch mal etwas länger und ich persönlich benutze ungern den öffentlichen raum als wc.

    gruß, filou

  4. an den letzten Freitagen haben wir Bildhauer unsere Arbeit an Stein und Holzskulpturen auf unserem Werkplatz neben dem Naturerfahrungsraum wieder aufgenommen.Wir treffen uns regelmässig freitags von 14 bis ca 17Uhr.Wir können gut arbeiten , viele Parkbesucher sind neugierig und interessiert, das ist ja auch gut so.
    Natürlich gibt es ein kleines Kot und Pinkelproblem, das aber durch Bereitstellung von Toiletten behoben werden kann. Alle Bäume und Büsche deswegen zu fällen, ist keine Lösung,. Ganz im Gegenteil, wir sind ja um jeden Strauch stolz, der nicht gerodet wurde.
    Insgesamt bin ich erstaunt über das gute, entspannte und freundliche Miteinander im Park.
    ich fand den Tspig. Artikel einseitig und dumm.

  5. Der Artikel scheint wohl nur provozieren zu wollen. Einige Ungenauigkeiten hast Du ja schon erwähnt. Die Leserkommentare verlaufen nach enigen interessanten Beiträgen in üblichen HickHack des sich selbst produzieren Kommentatoren im Sinnlosen.
    Mein Besucher gefühl ist ebenso positiv wie von dir beschrieben.
    Doch der Park ist einfach noch nicht fertig.
    Heute wurde mit den Arbeiten an einen Mittelinsel für einen gesicherten Übergang von der Hornstrasse zum Park hin begonnen. Ich glaube einfach mal an die magische Kraft de lokalen Kiez-Bloggens.
    Grüssen aus der Grossbeeren …

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